Hallo,
die Schaltung ist "klassisch" (seit über 40 Jahren) und weist eigentlich keine Besonderheiten auf:
Es ist ein Opamp in nichtinvertierender Beschaltung ("+" ist der Eingang), der zur Erhöhung der Treiberleistung ein komplementäres (= npn + pnp) Transistorpaar - als Emitterfolger - nachgeschaltet hat. Das liegt mit in der NFB (Rückkopplungsschleife) zum "-"Eingang. Somit werden also auch die Verzerrungen der Transistoren "ausgebügelt".
Die beiden LEDs waren früher einfach jeweils 2 bis 3 Si-Dioden in Reihe und werden durch R5 und R6 in Flußrichtung an die Versorgung gelegt.
Der Opamp-Ausgang liegt (ohne Signal) bei 0 V und somit auch die LED-Anschlüsse dort. Der Strom durch die LEDs erzeugt eine Konstantspannung (nämlich die Flußspg der LED - für rote LED typ. 1,8 V) die obere LED plus, die untere LED minus. Diese Spgn steuern die Transistoren soweit auf, daß durch sie ein DC-Querstrom von 23 mA (lt. Schaltplan) fließt. Das ist der Arbeitspunkt der Endstufe, quasi Class A(-B) ohne diese Arbeitspunkteinstellung, also mit Querstrom = 0 (= Class B) gäbe es häßliche Übernahmeverzerrungen des Signals im Bereich des Nullpunkts.
R7 und R8 sind Gegenkopplungswiderstände für die Transistoren und stabilisieren den Arbeitspunkt.
Kleine Rechnung: bei 23 mA und 47 Ohm fallen ca. 1 V über jedem Widerstand ab un ein aufgesteuerter Si-Transistor hat ca. 0,7 V zwischen Basis und Emitter. Da landen wir in Summe bei ~ 1,7 V und das entspricht ganz gut der Flußspannung einer roten LED...
Zum Thema Crossfeed-Kompensation für KH gibt's bei Jan Meier auch interessantes.
Und für richtige Ohrwärmer-Afficionados und KH-Amp-Selberbauer (IC, diskret oder Röhre) ist die Seite von Headwize Pflicht. Da taucht auch ein X-Feed Projekt von Jan Meier auf...
Bis dahin - glühende Ohren