Manchmal wird es auch bei mir ein bisschen digital!
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Um dieses Baby hier geht es...
Zur Zeit bastele ich wieder ein bisschen an meinem Board rum. Alles in allem bleibt es relativ gleich. Aber so ein paar Sachen wollte ich dann doch machen.
OK, was ist eigentlich drin?
Erst mal ist es eine Box mit vier Klinkenbuchsen, DC-Buchse, Fußschalter (oder jetzt Taster) und zwei RGB-LEDs. Zig mal umgebaut, aber immer irgendetwas zum Routen gewesen. Zuletzt war es ein Loop beziehungsweise eine A/B-Box, je nach dem was an Stecker in der linken Buchse steckte (ja, das geht rein mechanisch noch).
In letzter Zeit hatte ich immer wieder die Idee, mir noch irgendwo einen winziges Gehäuse mit Fußschalter, Klinkenbuchse und LED aufs Board zu quetschen. Einfach um die Option zu haben, noch irgendwas schalten zu können. So nach dem Motto "...in case of...". Aber hatte ich wenig Lust, wirklich zu quetschen, also habe ich mich nie wirklich dran gesetzt.
Vor einigen Tagen kam mir dann die Idee, dieses Treterchen doch einfach mal wirklich universell zu nutzen.
Was es jetzt kann?
- analoger Effekt-Loop (Insert-TRS)
- Fußschalter-Option No.1 (Tip to Sleeve)
- Fußschalter-Option No.2 (Ring to Sleeve)
- Fußschalter-Option No.3 (Tip+Ring to Sleeve)
- Fußschalter-Option No.4 (Tip/Ring to Sleeve)
- irgendwelcher digitaler Scheiß, den ich noch nicht ausgeklügelt habe
Klar, bei so vielen Optionen geht es am besten digital, besonders bei der letzten ist es unumgänglich. Also habe ich einen ATmega 16 da rein gebastelt. Wunderbarer kleiner Controller, dem man eine Menge beibringen kann! Und dabei auch nicht wirklich teuer, mit ein paar Euro gut bezahlbar. Mit Sicherheit hätte es auch ein kleinerer Chip getan, aber von den ATmega16 habe ich einige auf Vorrat.
Weitere Bauteile waren ein bisschen Beschaltung für den ATmega, zwei Optokoppler, ein 2PDT-Relais und vier Reed-Relais (einfache Schließer-Kontakte).
Da mein Signal da durch muss, habe ich beschlossen, dass ein bisschen Ausfallsicherheit gar nicht so schlecht ist. Deswegen geht das Signal vom Input über das 2PDT-Relais erst mal zum Output. Direkt über die beiden Öffner-Kontakte, im schlimmsten Fall klaue ich dem Teil also einfach die 18V und habe Sound.
Genau dieses Relais wird auch im ersten Modus genutzt, in Kombination mit einem der Reed-Relais.
Im Bypass bleibt das 2PDT-Relais aus, logisch! Zusätzlich legt das Reed-Relais noch den Tip (Send) der Stereo-Buchse auf Ground. Eingeschaltet geht das Signal vom Input zum Send, durch den Loop durch, über Return zurück und dann zum Output.
Bis dahin also ein ganz normaler True Bypass-Loop mit Relais.
Die Fußschalter-Optionen waren recht einfach! Das Gitarrensignal hat damit ja gar nichts zu tun und geht komplett unbeeinflusst einfach über das ausgeschaltete 2PDT-Relais direkt zum Output.
Die Stereo-Buchse schaltet dann je nach ausgewähltem Modus Tip, Ring, beides oder beides abwechselnd auf Ground und damit auf Sleeve.
Über die digitalen Geschichten habe ich mir noch keine genaueren Gedanken gemacht. Der Plan ist aber so in etwa, Midi über die Stereo-Buchse machen zu können. Midi über Stereo-Klinke ist ja mittlerweile auch nichts seltenes mehr, in der Synth-Welt gibt es das schon seit Jahren auf Mini-Klinke (meistens aus Platzgründen). Und auch bei Gitarren-Technik habe ich da schon einige Varianten gesehen, Lehle macht das zum Beispiel bei ihren Switchern.
Im letzen Modus liegen Tip und Ring der Stereo-Buchse auf jeden Fall auf den Ausgängen der zwei Optokoppler. Diese werden von zwei Pins des ATmega angesteuert, und können somit prinzipiell erst einmal alles zwischen 0V und 5V raushauen. Sei es jetzt Midi, PWM oder was auch immer, die Optionen sind vielfältig. Bisher kann dieser Modus aber noch nichts außer blinkenden Status-LEDs, da mache ich mir ein anderes Mal Gedanken drüber 
So, warum das ganze?
Ja, ich hatte Lust, eine möglichst universelle Schaltmöglichkeit für Effekte zu haben, die nicht fest auf meinem Board sind. Somit steht mir jetzt die Option offen, das...
- über einen ganz schnöden, analogen Loop zu machen
- mit Fußschaltern fernbedienbare Sachen anzusteuern
- mit Midi oder anderen digitalen Geschichten Sachen anzusteuern
Jetzt habe ich alles in einem Kästchen. Zwar immer nur eine Option gleichzeitig, aber das sollte hoffentlich reichen.
Zwischen den Modi umschalten kann man übrigens, in dem man den Fuß zehn Sekunden auf den Taster setzt, bis die LEDs grün leuchten. Dann lässt sich Modus für Modus durchschalten...
- rot/blau blinkend = Loop
- einmal bis vier mal rot/rot blinkend = Fußschalter-Option No.1 bis No.4
- blau/blau blinkend = Digital
Danach noch mal drei Sekunden drauf latschen, um den Modus auszuwählen, und dann ist er drin!
Programmieren kann ich von außen über das vierte Loch auf der Rückseite, da sitzt eine 3,5mm-TRRS-Buchse drin.
Das Teil hat mich die letzten vier Tage etwas Hirnschmalz gekostet. Der Aufbau war ging noch, die kurzen Test-Programme zum Relais und LEDs testen waren auch recht einfach, aber danach wurde es etwas komplizierter. Vor dem MIDI-Teil graut es mir noch ein wenig
Bis dahin werde ich glaube ich noch einige Tutorials auf Arduino-Seiten wälzen und viel austesten müssen. Aber hat ja alles Zeit!