Madamp G3 Rock zu leise

  • Hallo alle zusammen,

    in den vergangenen Tagen habe ich meinen G3 Rock zusammenbauen können. Leider scheint sich aber irgendwo ein Fehler eingeschlichen zu haben, den ich bisher nicht finden konnte. Mittels Signalgenerator und Oszi bin zumindest einer kalten Löstelle an der Zener Diode zur AP-Einstellung der 6n6p auf die Schliche gekommen. Testequipement und Bewusstsein für die Gefahren des elektrischen Stromes und AUS ist vorhanden.

    Allgemeines:

    • beim Aufbau habe ich die ersten Widerstände eines Bandes gemessen, bei zwei drei Kondensatoren war die Beschriftung nicht mehr lesbar, habe ich dann nach Ausschlussprinzip und Multimetermessung verbaut.
    • die Röhren glühen, nichts Qualmt, riecht "komisch" oder ist verfärbt
    • Spannungen laut Messdatenblatt in Ordnung (Messpunkt 18 womöglich etwas hoch)
    • Messungen wurden an zwei Tagen, mit dem gleichen Messmittel durchgeführt um Ergebnisse zu bestätigen
    • 10" Tube Town Speaker Cab, 8Ohm, 30W

    Fehlerbeschreibung:

    Ich bekomme ein Signale aus dem Amp raus, jedoch mit wesentlich zu geringer Lautstärke. Die Gain, TMB und Volumen Regler funktionieren wie gewünscht (auch mit dem Oszi geprüft). Bei vollaufgedrehtem AMP ist die Laustärke bei gefühlt 10% dessen was mit 3 Watt möglich wäre.

    bisher unternommene Schritte zur Fehlereingrenzung/Behebung:

    • Nachlöten aller Verbindungen (auch die lackierten AU-Leitungen)
    • zusätzliche Isolation des Gehäusebodens mit Isoband (selbstverständlich nur unter der Lötrasterplatine)
    • mehrfache Messung der Spannungen lt. Messblatt
    • Reinigung der Röhrenkontakte
    • "abklopfen" des Signalwegs mit einem Plastestäbchen um Verbindungsprobleme zu finden (mit angeschlossenem Signalgenerator)
    • Prüfen das Signalwegs mit Oszi und Signalgenerator (400Hz, 100mV Peak2Peak)

    Beim letzten Schritt ist mir aufgefallen, dass der generelle Signalweg scheinbar funktioniert, aber keine adäquate Verstärkung stattfindet.

    Bei meiner Recherche habe ich die G3 Blues Schaltpläne mit Hinweisen auf die Spannungen gefunden bei einem Eingangssignal von 500Hz1 100mVeff. Gibt es eine ähnliche Aufstellung für den G3 Rock? Das Layout unterscheidet sich schon ein wenig und gern hätte ich so eine Aufstellung für meine weitere Fehlersuche.

    Ein Bild vom Aufbau reiche ich nach.

    Wer hat noch Ideen zur weiteren Fehleranalyse? Mein nächster Schritt wäre das Messen aller Spannungen des Signalwegs bei definiertem Eingangssignal und dann ein Kreuztausch der 6n2p Röhren um zu sehen ob alles gleich bleibt.

    Grüße

  • Hast Du die Möglichkeit, nach dem Preamp das Signal auszukoppeln und es in eine andere Endstufe zu schicken, sodass Du erstmal lokalisieren kannst, ob der Fehler an der Vorstufe, oder in der Powersektion steckt? Hast Du einen anderen AÜ, den Du testweise mal anschalten kannst?

    Gruß, Bernd

  • Hi,

    kannst du Bilder einstellen? Ansonsten ist alles nur geraten :)
    Lieben Gruß,
    Max

    PS: Mal ins Blaue geschossen: Die Z-Diode an der Kathode der Endröhre, ist die richtig herum?

    "Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann."
    - Antoine de Saint-Exupéry

  • Hallo Bernd und Max,

    vielen Dank für eure Antworten.

    Einen anderen AÜ habe ich leider nicht zu Verfügung. Eine andere Röhrenendstufe habe ich ebenso nicht. Das Signal sollte ja aber Gleichspannungsbereinigt sein und damit könnte damit in den Line In von meinem Audioverstärker gehen.

    Anbei endlich noch das Bild...aber wenn ich das so sehe werde ich definitiv nochmal neu verkabeln. Durch das erneute Löten sieht es jetzt ganz schön wild aus.

    Die Dioden sollten richtig herum sein, das Fehlerbild hatte ich hier im Forum schon gefunden, ich nehm es aber noch explizit mit auf.

    Ich vermute, dass mein Problem irgendwo mit der zweiten Röhre zu tun hat. Also zumindest im Schaltungsbereich der Röhre. Nach der ersten Stufe scheine ich einen sinnvollen Verstärkungsfaktor zu haben. (gemessen mit Oszi bei 100mV Vpp am Signaleingang)

    Ich messe nochmal die Spannungen an den (Signal)Eingängen der Röhren und schreib sie hier mit rein. Das allerdings erst nach dem Kreuztausch um einigermaßen systematisch vorzugehen.

    Grüße

  • Das Layout finde ich nicht sonderlich gut gelungen. 14 Bauteile nur allein über den Sockeln. Vielleicht hätte man das Netzteil separat montieren sollen.
    Jaja, ich höre ja schon auf zu meckern...

  • Hi nosti89 ,

    da Du hier bisher noch keine so große Hilfe bekommen hast, schreib ich mal was.

    Also wir hatten hier im Forum schon mal jemanden, der hat nach längerem Suchen ein defektes LS Kabel gefunden.....

    Du könntest selbst Signal- Spannungen V.eff posten. Bei 100mV.eff, 400Hz am Eingang und a) alle Regler auf Mitte, sowie b) mit voll auf.

    So gaaaanz grob kann man sich ja orientieren, an den Spannungen, die an den einzelnen Stufen vorliegen müssen.

    G3 Blues Schematic - Das Musikding Forum

    Die geratenen Kondensatoren sind natürlich auch ein Ansatzpunkt...

    Oft rate ich, einfach ALLES mit viel Ruhe nachzulöten, da das schneller geht als vieles.

    Gruß und viel Glück, Christof

  • Nabend alle zusammen,

    ich habe das Problem scheinbar gelöst. Die Lösung war ziemlich unspannend...R9 und R22 waren vertauscht (330Ohm zu 330kOhm).

    Umgelötet und getestet, scheint zu funktionieren.

    Es ist jeweils nur ein Widerstand mit diesen Werte im Set enthalten, wahrscheinlich kurz vorm Verbauen verwechselt. Wer weiß.

    Wie bin ich dem Fehler auf die Schliche gekommen?

    Wie angekündigt habe ich alle Signalein- und Ausgänge mit dem Oszi gemessen. Am Input hing ein Signalgenerator mit 0,07V Peak mit einer 500Hz Sinusschwingung.

    Dazu habe ich mir eine Tabelle angelegt und dann systematisch anhand des Schaltbildes die einzelnen Pins am Röhrensockel vorgenommen. Falls Widerstände bzw. Spannungsteiler dazwischen lagen, habe ich entsprechend davor und danach gemessen. Auffälligkeiten habe ich als Bemerkung hinter die Messung geschrieben.

    Daraus ergibt sich nachfolgende Reihenfolge zum prüfen

    V1a 6N2P Pin7 V1a 6N2P Pin6 V1b 6N2P Pin 2 V1b 6N2P Pin 1 V2a 6N2P Pin 7 V2a 6N2P Pin 6 V2b 6N2P Pin 2 V2b 6N2P Pin 1 V2b 6N2P Pin 3 V3a 6N6p Pin 2 V3a 6N6p Pin 1 V3b 6N6p Pin 7 V3b 6N6p Pin 6 Eingang AÜ weiß

    Dabei ist mir dann aufgefallen, dass der Spannungsabfall auf dem Weg zu V2a 6N2P Pin 7 sehr hoch ist. Vor dem Spannungsteiler (also nach der ersten Stufe) habe ich ca. 62V anliegen, danach (also am Pin 7 der zweiten Röhre) nur noch bescheidene 34mV. Ich habe dann die Widerstände des Spannungsteiler R9/R8 gemessen und meine Messung nochmals mittels Farbkodierung geprüft. R9 war 10^3 mal zu klein und damit ist sämtliche Spannung über R8 abgefallen, was mir den Arbeitspunkt der Röhre mehr oder minder versaut hat.

    Interessant war nun noch herauszubekommen wo der korrekt Widerstand hingewandert ist, ein kurzer Blick in den Schaltplant hat das aber gelöst. Die Bestückungsliste bestätigt, dass die Widerstände jeweils nur einmal vorhanden sein sollten.

    Den Kreuztausch der Röhren habe ich trotzdem gemacht und nochmal gemessen, die Ergebnisse sind identisch. Ich prüfe jetzt nochmal alles durch und dann muss ein Gehäuse gebaut/bestellt werden.

    Lautsprecherkabel hatte ich selbst gelötet/gecrimpt und mit dem Multi geprüft, da war ich mir fast sicher, dass es nicht das Problem ist.

    vielen Dank für eure Hinweise, ich hoffe das mein Versuch den Fehler systematisch zu finden dem ein oder anderen Hilfesuchenden unterstützen kann.

    Grüße

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