Browneye BEOD - ich krieg‘s nicht hin!

  • Liebe Gemeinde,

    mein Name ist Carsten. Ich habe mich gerade hier angemeldet, weil ich Hilfe suche.

    Habe heute ein Browneye Bausatz zusammengebaut. Leider funzt er nicht. Natürlich habe ich was falsch gemacht. Aber was?

    Symptom: kein Gitarrenton gepaart mit Bratzeln, LEDs D8 und D9 flackern synchron dazu.

    Hier ein paar Eckdaten.

    - Schalter geht und LED leuchtet

    - Speisespannung 9,32 V liegt an PCB an

    - Hinter R19 (Vcc) = 8,97 V, alle Vcc liegen an Pin 8 der Op Amps an,

    - Pin 7 IC3 (Vref) = 4,45 V, alle weiteren Vref an den Op Amps und am Tight-Poti liegen korrekt an,

    - Orientierung Elkos und Dioden mehrfach gecheckt,

    - an den LEDs D8/D9 messe ich 4,4 V

    - an den LEDs D6/D7 messe ich 4,5 V

    - an D2 bis D5 messe ich 4,4 V

    Der R19 hat Schmauchspuren. Das ist bei der Fehlersuche passiert, hab wohl kurz einen Schluss mit der Messspitze fabriziert. Es gab auch ein Wölkchen. Wert R = 10 Ohm stimmt aber noch (geprüft).

    Dies ist der Schaltplan: https://www.musikding.de/docs/musikding…beod_schalt.pdf

    Was sollte ich noch prüfen? Insbesondere an den Op Amps, denn damit habe ich null Erfahrung.

    Ich hoffe, hier kann mir jemand auf die Sprünge helfen.

    Vielen Dank im Voraus und beste Grüße

    Carsten.

  • Guten Abend und herzlich willkommen Carsten.

    Bekommen wir alles hin :) :thumbup:

    Zunächst ein Lob für deinen tadellosen Erst-Thread.

    Ein paar Dinge als Lösungsansatz:

    1. Rückseite der Potis sind isoliert? Keine Berührung von Lötstellen?

    2. Kein Kurzschluss durch Berührung von einzelnen Lötstellen auf der Rückseite bzw. an den Kontakten zum Fußschalter?

    3. Potis alles ordnungsgemäß verlötet?

    4. Alle Bauteilwerte passen? Also keine Widerstände oder Kondensatoren verwechselt, nichts verpolt?

    5. Den Trimmer auf der Platine hast du mal gedreht? Ändert sich was am Sound?

    6. Bypass-Sound bei deaktivierter LED?

    VG

    Markus

    3 Mal editiert, zuletzt von thepedalarchitect (29. Januar 2023 um 19:30)

  • Ui, das nenne ich mal eine schnelle Reaktion. Danke Markus!

    Zum Thema:

    Ad1: Potirückseiten sind mit den mitgelieferten Pads isoliert.

    Ad 2: da kann ich nicht ganz sicher sein. Hab’s natürlich geprüft, aber man kann auch einen Schluss übersehen. Die Spannungen sind aber aus meiner Sicht unauffällig. Aber ich schau mir alles noch mal genau an.

    Ad 3: Potis kann man eigentlich nur vertauschen. Das ist nicht der Fall. Falsch verlöten geht nicht. Oder doch ?

    Ad 4: Widerstände muss ich wohl noch mal prüfen. Hab beim Verlöten die Stückliste einzeln abgehakt, um keine Fehler zu machen. Bei den Cs hatte ich tatsächlich 4K7 und 47K vertauscht. Das ist durch die Abhakmethode aber aufgefallen. Polung von Dioden und Elkos stimmt. Bei den Op Amps müssen doch Pin 1 und PIN 8 auf die Seite mit der Einbuchtung im Sockel. Ist das richtig?

    Ad 5: den Trimmer habe ich nicht gedreht. Der schien mir nur in einer Orientierung in die Bohrungen zu passen. Werde ich morgen aber mal prüfen.

    Ad 6: Bypass funktioniert.

    Danke erstmal, ich werde berichten!

    Hat vielleicht jemand ein Foto von einer funktionierenden Platine? Das würde die Prüfung der Rs und Cs erleichtern.

    Viele Grüße

    Carsten.

  • Trimmer drehen heisst mit einem kleinen Schraubendreher den Widerstandswert durch drehen des Trimmers abpassen. Nicht das ganze Teil drehen ;)

    Ist ja auch ein Poti.

    Einen Poti falsch verlöten geht sehr gut: zu kalt, zu wenig Lot, dadurch keinen ordentlichen Kontakt mit Platine. Und dann ggf. nur Kontakt auf einer Platinenseite bei zweiseitigen Platinen - ergo, Effekt funktioniert nicht

    47K und 4K7 sind aber Widerstände und keine Kondensatoren ^^ ;)

    Einmal editiert, zuletzt von thepedalarchitect (29. Januar 2023 um 20:15)

  • R19 raus schmeissen,auch wenn der so Messbar seine 10Ω hat weißte nicht wie es unter Last aussieht wenn der geschmorrt hat,Verpolschutz Diode ebenfalls prüfen.

    Deine Spannungswerte waren vor oder nach schmoren von R19?

    wenn Spannungen dann i.o,Audioprobe,schauen wo´s hängt ;)

  • Peinlich 😳 natürlich 4n7 und 47n 😬

    Okay, am Trimmer hab ich nicht gedreht weil ja gar kein Signal kommt. Aber ich werd’s probieren.

    Okay, die Lötstellen an den Potis sehen wirklich nicht so doll aus. Da gehe ich morgen noch mal ran. Danke für den Tipp.

    Ansonsten hab ich die Platine noch mal sorgfältig nach Schlüssen abgesucht. Sieht alles okay aus.

    R19 werde ich tauschen, wenn ich noch einen 10R finde. Die Spannungswerte hab ich vorher UND nachher gemessen. Die 1N4007 hab ich noch rumliegen. Die könnte ich ersetzen falls nötig.

    Wenn aber 9 V bzw. 4,5 V an den ICs korrekt sind (wie gesagt, ich kenn mich mit Op Amps nicht aus), dann habe ich doch eher den Signalweg im Verdacht und weniger die Spannungsversorgung. Was kann man denn da testen, so ganz ohne Sinusgenerator und Oszi?

    Danke für die lebhafte Diskussion. Muss mich jetzt aber ausklinken. Ich melde mich, wenn ich Neuigkeiten habe.

  • Wenn aber 9 V bzw. 4,5 V an den ICs korrekt sind (wie gesagt, ich kenn mich mit Op Amps nicht aus), dann habe ich doch eher den Signalweg im Verdacht und weniger die Spannungsversorgung. Was kann man denn da testen, so ganz ohne Sinusgenerator und Oszi?

    Richtig,und mit einer Audioprobe,R19 tät ich trotzdem ersetzen:

    Misc > Audio Probe : DIY Fever – Building my own guitars, amps and pedals

  • Nochwas:

    aufblinken Deiner clipping LED´s und britzeln bratzeln deuten auch auf eine schlechte Verbindung bzw einstreuungen Betriebsspannung aufs Signal hin,iwo schlechter Kontakt?Wackler? iwas zu nah am Poti Gehäuse? Verdrahtung ma checken

  • Hi,

    R19 dient ja als Tiefpass mit den Folgekondis, um die Netzspannung etwas zu filtern . Der ist also nicht essentiell für die Funktion und kann auch - für prinzipielle Funktionstests - gebypassed werden. Allerdings macht mir etwas Sorgen, dass der geschmort hat. Wenn der 0,5 W Leistung verträgt, dann müssten mit U= R*I in P=U* mehr alsI:

    P=R*I² |:R

    P/R=I²

    I=√(P/R)

    I=√(0.5 W/10 Ohm)

    I=243 mA

    Geflossen sein. Das ist viel und macht mir ein wenig Sorge, ob da nicht sonst nicht was abgekriegt hat :/

    Lieben Gruß,

    Max

    "Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann."
    - Antoine de Saint-Exupéry

    Einmal editiert, zuletzt von Moonshine (29. Januar 2023 um 21:21)

  • Moin, ihr seid wirklich großartig! Ihr löst mein Problem während ich schlafe 😉. Toll! Gut, gelöst ist es noch nicht, aber schon gut eingegrenzt.

    Die Audiosonde finde ich genial. sowas kannte ich noch nicht, obwohl das ja ein total logisches Konzept ist. Wieder was gelernt!

    Die 243 mA sind für ein bis zwei Sekunden geflossen. Ja, da kann Werweißwas Schaden nehmen. Ich hab’s im Hinterkopf aber derzeit keinen konkreten Hinweis. Wie gesagt, das Problem lag auch vorher schon an.

    Im Moment setze ich auf das Nachlöten der Potis. Das sollte heute noch passieren. Für den Check mit der Audiosonde brauche ich Zeit, da die nächsten Abende verplant sind. Ich geb’ aber auf jeden Fall Bescheid, wenn ich was finde.

    Thank you so much, wie der Lateiner sagt!

    Grüße

    Carsten.

  • Hallo, nochmal,

    Potis nachlöten hat das Problem leider nicht gelöst. Eine leichte Veränderung hat es gegeben: man hört einen Gitarrenton - aber der ist total kaputt. Ganz schwer zu beschreiben: man hört eigentlich nur brizzelige Höhen, wenn man Vol und Gain ziemlich aufreißt. Kein Sustain und die Klangregelung ändert hörbar nichts. Der Tight Regler arbeitet allerdings.

    Den gebratenen R19 mit nominell 10R habe ich gegen 12.3 R getauscht. Das ändert die Spannungen ein wenig. Aus 8,9 V wurden 8,8 und aus 4,5 V etwa 3,9 V. Ob das etwas ausmacht, weiß ich nicht, glaube ich aber nicht. Die Diode hinter R 19 ist geprüft und arbeitet.

    Soviel zwischendurch.

  • Kannst du mal bitte die Spannung direkt vor R19 messen, um zu sehen, welche Ströme fließen? Ein Einbruch von 0.6 V an Vref durch (wenn das stimmt) 2.3 Ohm mehr in der V+ kommt mir recht viel vor...

    "Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann."
    - Antoine de Saint-Exupéry

  • Über 12.3 Ohm (ich nehme an, du hast gemessen) fallen 0.8 V ab. Das macht dann einen Strom von:
    I = U/R = 0.8V / 12.3 Ohm = 65 mA. Was meinst du dazu?

    Vref müsste ein kleines bisschen unter 1/2 V+ liegen. Also rund 4.2 V. Du misst hier 7.7 V, da stimmt also gehörig was nicht. Was misst du denn zwischen R20 und R21 und an Pin 5 vom Opamp?

    "Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann."
    - Antoine de Saint-Exupéry

  • Danke, Moonshine, für dein Engagement! Bin gerade beruflich im Stress und deshalb kurz angebunden. Aber ich weiß euere Hilfe sehr zu schätzen.

    Ja, 12,3 Ohm ist gemessen, nominell 12,1 (braun-rot-braun-Gold).

    Die anderen Spannungen nochmal - von Messung zu Messung gibts da Unterschiede.

    Primär bleibt 9,3 V

    Pin 5 von IC2 spinnt: kein konstanter Wert. Im Moment 7,6 V, aber gerade eben, die LEDs D8/D9 flackerten, alles Mögliche zwischen 3 V und 8 V. Ich denke, da liegt der Hase im Pfeffer.

    Zwischen R20 und R21 messe ich ca 6 V, aber ziemlich unruhig. Jetzt flackern die LEDs wieder und ich messe dort rund 3 V - unruhig.

    Was sagt uns das?

    Muss jetzt leider (?) zur Bandprobe - noch ohne BEOD. 😉 Aber ich kann mir vorstellen, dass das für dich schon einen gewissen Sinn ergibt, wie sich die Spannungen verhalten.

    Viele Grüße

    Carsten.

  • Moin,

    Was sagt uns das?

    Manchmal schaue ich in so einen Schaltplan wie ein Schwein ins Uhrwerk. Aber die Fragen von Moonshine sind ein bisschen wie betreutes Lernen. R20, R21 bilden einen 50-%-Spannungsteiler. Wenn ich da mit 9 V Vcc reingehe, MUSS ich mit 4,5 V rauskommen. Das war ja anfangs auch so. Komischerweise lagen gestern irgendwas um 6 V an und das instabil. Ich denke, das zu lösen ist meine Aufgabe für heute. Es sind ja nur ein paar Bauteile involviert.

    Einmal editiert, zuletzt von Netsrac (31. Januar 2023 um 05:54)

  • Hast du zufällig nen looper?

    Was gut funktioniert ist, nen Loop aufnehmen und den vorn in dein be-od speisen. Dann kannst du Input messen ohne gleichzeitig die Gitarre zu bedienen.

    Und dann mit dem audioprobe die Punkte auf dem Signalweg durchgehen. Ab irgendeinem Punkt klingt das Signal dann kaputt oder ist ganz weg...

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