Humble Overdrive Tone Stack

  • Ein C vor r19 hat doch gar keine Auswirkung wegen der hohen Eingangsimpedanz des opamp?

    Vielleicht den Hochpass, der mal mit c24 da war, lieber an c20?

    Edit: Man merkt der ganzen Schaltung halt auch an, dass sie hobbymäßig zusammengeschustert ist. (Respekt, einen eigenen Entwurf in einem Forum zu veröffentlichen. Ob es die Reife hat, es als Bausatz zu verkaufen, ist eine andere Frage....) Ein Eingangsbuffer vor einem Opamp mit JFet Eingang macht z.B. halt keinen Sinn und man hätte die letzten beiden Opamps einsparen können....

    Ggf. könnte man nach C31 noch einen R einfügen und einen C gegen Masse, um das harsche zu minimieren. Dass das Herausnehmen von R35 den Pegel anhebt, wundert mich???

  • Danke für Deine Antwort.

    Also tatsächlich hab ich eher mal drauf los experimentiert, der C vor R19 macht auf jeden Fall hörbar einen Unterschied, wenn auch nicht riesig.

    Ohne R35 hebt sich tatsächlich deutlich der Pegel - aber ist dass an der Stelle nicht auch "richtig", ein Teil des Signals wird doch über diesen zurück geführt, quasi eine Art Gegenkopplung - oder seh ich das falsch?

    Du hast auf jeden Fall recht, dass die ganze Schaltung nicht wirklich besonders gut ist - vor allem im Hinblick auf das soundtechnisch erwartete Ergebnis.

    Ich bin dem ein bißchen aufgesessen indem ich dachte: Ok, ein käuflich erwerbarer Bausatz - der wird ja sicher auch leidlich funktionieren.

    Er funktioniert zwar, aber besonders die Verzerrersektion würde ich im Ausgangszustand als schlichtweg nicht gebrauchsfähig bezeichnen.

    Aber bisschen basteln macht ja auch Spaß, 😊

    Einen Hochpass über C20 ist eine gute Idee, den Rest werd ich auch probieren.

    Vielleicht setz ich auch mal die Dioden still.

  • Hi,

    habe mir diese Gegenkopplung via R35 nochmal angeschaut. Bei ausgebautem R35 steigt die Ausgangsamplitude, wenn möglich, bzw. bei geringer Diodenverzerrung. Bei hoher Diodenverzerrung jedoch und hoher Versorgungsspannung hebt der eingebaute R35 die Ausgangsspannung leicht an und vermindert die Verzerrung.

    Bin daher der Meinung, dass bei 9V die Schaltung wohl noch nicht so gut funktioniert. Hatte das ursprünglich simuliert, weil ich so eine Gegenkoppelung des Verzerrten Signals noch nicht gesehen hatte. Es hat allerdings eben den Nachteil, dass der Opamp in dem Amplitudenbereich der Verzerrung über die Dioden dafür deutlich vergrößerte Amplitude an seinem Ausgang ausgeben müsste.

  • Danke für Deine Mühe. Feine Sache :thumbup: Ich kann sowas leider nicht .

    Hmm, war wäre jetzt der Schluß? Doch eine Charge Pump oder R35 bei 9V Betrieb drin lassen und bspw. die Kopplung etwas weniger straff mit etwas mehr Widerstand. Quasi ein mittelmässig wirkungsvoller Kompromiss. ;)

  • Hallo Leute, so, ich berichte mal- vielleicht interessiert´s ja.

    Ich konnte den/das Humble in Richtung meiner Vorstellungen anpassen. Ausgangspunkt war ja, dass es im verzerrenden Betrieb zum einen zwar matschig und mit kratzigen, sperrigen Höhen in der Zerrstruktur war, zum anderen auch relativ schlapp und künstlich klang. Zum Vergleich standen u.a. eine BOR und ein Rockett Dude, Pinnacle –nur um die Peripherie grundsätzlicher Natur ein bisschen einordnen zu können.

    Den Versuch mit der Chargepumpe mit einem TC1044 habe ich gemacht-leider hatte ich ein hörbares Pfeifen auf dem Signal dann liegen, was auch trotz Abschirmung und großem C sich nicht gänzlich wegbringen ließ. Man hätte die Filterung vmtl. noch aufwendiger machen müssen- aufgrund der Platzverhältnisse hab ich´s dann sein lassen. Eine höhere Spannung lässt die Schaltung im Ausgangszustand tonal etwas aufklaren, die relativ dichte Gainstruktur wird bisschen offener. Letztlich aber nicht so viel, dass es mir gereicht hätte.

    Ich habe es über reine Austesterei ( und den TSC) probiert - wahrscheinlich hätte es auch bessere Wege gegeben. Ich bin v.a. über die C´s ran, einfach weil ich davon viele auf Halde habe.

    Grundsätzlich wollte man beim Humble wohl besonders das Obertonverhalten des Vorbildes versuchen abzubilden, was ich am Endgerät aber a.m.S. ausschließlich durch fizzelig verzerrte und auch das Spielgefühl negativ beeinflussende Höhen/Hochmitten darstellt. Ich konnte bei anderen Bodentretern nur mit Extremstellung von Tone/Treble diese Höhenabbildung annähernd erreichen. Der Tonestack ist... na ja vielleicht am Original... aber im Kontext eines Bodentreters auf OP Ampbasis mit der Zerrsektion nicht so optimal.

    Für das fiese Kratzen sind vor allem C17, C25 (150p) und C29 (220p) sowie D3 verantwortlich. C17 und 25 passiert hörbar bis 1NF schon recht viel- ich habs bei 820pF belassen. C29 kann man getrost auf 10-20nF erhöhen. Anstatt der 1N4148 eine LED rot. Mit Hals PU war da im Bassbereich sonst nur totes Gefurze. D3 hat einen großen Einfluss aufs Spielgefühl und bestimmt den Grad des "Sag" bzw. das Kompressiongefühl.

    Dazu C24(47nF) auf 220nF.

    Bringt die gesamte OD Sektion auf das vollere Frequenzniveau des „Cleankanals“. C20 hab ich belassen. Vor R19 ein C mit 100nF, auch wenn's da hochohmig ist kann man hören, dass damit bisschen Brei entfernt wird.

    R35 hab ich nach ewig probieren auch bei 9V so belassen. Gefiel mir am besten. Die Klarheit und der Lautstärkesprung ohne gehen einher mit einem spröden Ab-Ausklingverhalten und Gefühl vor allem bei Einzeltönen modern:Singlenotes😊

    Insgesamt lockert dies alles die Gainstruktur, es klingt runder und voller und mehr nach zerrendem Amp und elemeniert das Kratzige.. Die Dioden D5-D7 haben hörbar gar nicht so viel Einfluss, addieren nur wenig Verzerrung dazu bestimmen aber das Abklingverhalten.

    Um das vorauseilende Gematsche - der Tonestack kommt ja vorm OD bietet sich ein weites Feld des Ausprobierens. Eine Halbierung von R10 bei gleichzeitiger Verdoppelung von C10 lässt bspw einen Grundfrequenzgang zu, der sich mit den Potis besser in gebrauchsfähige Gefilde verbiegen lässt, da man die Centerfrequenz der Mitten dadurch verschiebt und den Mumpf rausnimmt. Ich hab diverse Schalterchen implementiert im Tonestack und experimentiere noch ein wenig. Grundsätzlich hat C10 den größten Anteil/Einfluß am "Klang" des Tone Stack.

    Ein BassCut bei C2 und C25 halte ich auch für empfehlenswert.

    Ich bin mittlerweile fast schon zufrieden😊 mit dem Teil - klingt schon gar nicht mal so schlecht und trotz der Modifikation bleibt aber das gewollt dumbleesque noch deutlich erhalten. Den Gladio wünsch ich mir tatsächlich nicht zurück....

    2 Mal editiert, zuletzt von Guitar59 (4. November 2022 um 20:43)

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