Problem mit dem AÜ am A15MkII

  • Hallo Leute,

    ich bin neu hier und auch ein reiner Amateur. Als nunmehr 5. Röhrenprojekt habe ich mir einen A15MkII gebaut und bin jetzt auf ein Problem gestoßen. Klaus von Musikding hat mich an Martin verwiesen, den hab ich angemailt aber noch nichts gehört und ich bin einfach zu ungeduldig, also frage ich hier auch nochmal nach, ob mir wer was dazu sagen kann.

    Ich habe das Ding nach Anleitung fertig gebaut und habe dann die Spannungen durchgemessen. Alle im Toleranzbereich, außer Anodenspannung an V5/Pin 3, die lag bei -14V, sprich nicht vorhanden. Nach mehrmaliger verzweifelter Überprüfung der Verkabelung bin ich auf die Idee gekommen, den AÜ durchzumessen und siehe da, CT 6/7 hat keine Verbindung mit Pin 12. Die Frage ist jetzt, habe ich das Ding geschrottet oder ist es ein Fabrikationsfehler. Leider habe ich den AÜ vor dem Einbau nicht durchgemessen (typischer Fall von lebe und lerne, fürchte ich), d.h. ich kann nicht sagen, ob er je funktioniert hat.

    Was die Handhabung der Tests angeht, so habe ich immer eine 8 Ohm/25 W-Dummyload eingesetzt, der Amp lief also nie ohne Last. Da alle anderen Spannungen im Rahmen liegen, nehme ich nicht an, dass ich irgendwo einen ganz groben Fehler drinhabe und der AÜ deshalb abgeraucht ist.

    Ist es üblich, wenn ein AÜ aufgibt, dass sich eine der beiden Primärseitenwicklungen verabschiedet oder sieht sowas anders aus?

    Ihr seht das Dilemma, in dem ich mich befinde? Wenn es ein Garantiefall ist, bekomme ich von Klaus einen neuen AÜ, messe ihn durch ( ;) ) und baue ihn ein, Amp funktioniert, bingo. Wenn ich ihn aber geschrottet habe, kaufe ich einen Neuen, messe ihn durch, baue ihn ein und er raucht wieder ab, weil ich nicht weiß, wo mein Fehler lag und diesen dann nochmal mache. Auf die Dauer geht das dann ziemlich ins Geld.

    Ich wäre wirklich ziemlich dankbar, wenn mir jemand was sagen könnte.

    Schönes Wochenende an alle

    Hans-Peter

  • Hi und willkommen im Forum,

    kannst du uns weitere Daten zu dem AÜ zur verfügung stellen? So ohne alles kann ich mit den Pin-nummern nix anfangen.

    Gruß,

    Simon

  • Hallo,

    es ist der von Musikding für den A15MkII gelieferte ATRA0427 von FragJanzuerst. Das untenstehende Schaubild zeigt die Anschlussbelegung (stammt aus einem anderen Thread hier im Forum, danke).

    424310-atra0427-jpg

    Pin 6+7 ist gebrückt und mit der Hochspannung verbunden, Pin 12 geht an Pin 3 von V5 und Pin 13 geht an Pin 3 von V6. 9 und 10 werden nicht verwendet. Ich habe das Messprotokoll grade nicht zur Hand, aber die Werte an V6 stimmen mit den Soll-Werten gut überein (+-10%), der Spannunsgabfall am Messwiderstand ist 32 mV, entsprechend einem Kathodenstrom von 32 mA, an V5 sind die Werte an Pin 3: -15V, Pin 4 290V und der Kathodenstrom liegt bei 12 mA.

    Hier ein Bild vom AÜ in eingebautem Zustand;

    Ich hoffe, das hilft weiter.

    Grüße, hp

  • Hast du pin 6 und 7 gebrückt? So verstehe ich es. Zumindest zum messen würde ich das prüfen. Ich schätze dass nur 6 oder nur 7 mit 12 kontakt hat

  • Wie sieht es mit den Pins 9 und 10 aus? Hast du zu irgendeinem der beiden die 250Ohm? Und von dem pin dann zu 13 500Ohm?

  • Pin zu Pin Widerstand

    9 10 0L

    9 6/7 130

    9 12 0L

    9 13 130

    10 6/7 0L

    10 12 130

    10 13 0L

    10 hat nur Verbindung mit 12;

    9 hat Verbindung mit 6/7 und 13, aber nicht mit 10 und 12.

    Ich interpretiere das so, dass zwischen Pin 6/7 und 10 unterbrochen ist.

  • Hast Du einen anderen AÜ zur Verfügung, egal mit welchem Raa, den Du probehalber mal reinhängen kannst? Löst zwar nicht die Frage nach der Verdrahtungsfrage des aktuellen AÜ's, aber würde zeigen, ob Deine Schaltung richtig arbeitet.

    Gruß, Bernd

  • Das mit dem Austausch-AÜ ist eine gute Idee, aber ich weiß nicht, ob ich einen Push-Pull rumliegen habe. Vor Jahren habe ich ein bischen an Hifi-Röhrenverstärkern gebastelt, hatte aber wirklich gar keine Ahnung und zudem, wie sich herausstellte, eine ausgeprägte Hochspannungsphobie, die mich dann von weitergehenden Arbeiten abgehalten hat. Da müsste eigentlich noch was rumliegen. Mal sehen. Danke für den Tipp.

    Was die generelle Verdrahtungsfrage angeht, da die Spannungen an V6 ok sind, denke ich nicht, dass da was größeres im Argen liegt, außer eben dem kaputten AÜ. Das hoffe ich zumindest, denn wenn ich einen anderen AÜ einbaue und ich habe ein größeres Problem, killt mir das den neuen AÜ wieder. Wäre ungünstig :cursing:

    Deshalb nochmal nachgefragt, was bringt einen AÜ in der hier vorliegenden Weise um?

    Vielen Dank jedenfalls für die viele Hilfe, ich such jetzt mal nach einem Austausch-AÜ, hoffe, dass ich einen finde und poste dann , was sich ergeben hat.

    Schönes Wochenende an alle

  • Deshalb nochmal nachgefragt, was bringt einen AÜ in der hier vorliegenden Weise um?

    So schnell bringt eine AÜ ja nichts um. Was mir bekannt ist, mögen AÜ's nicht besonders, wenn sie ohne Last höher ausgesteuert werden. Was ich mir noch vorstellen könnte: wenn die Mittelanzapfung auf B+ liegt und eine Seite, die eigentlich an die Anode der Endröhren gehört, durch einen Verdrahtungsfehler auf Masse liegt. Dann wird der AÜ wohl auch gegrillt. Mal Kondensatoren entladen, Endröhren ziehen und die Anodenanschlüssen nacheinander auf Durchgang zu Masse prüfen. Nur mal so 'ne fixe Idee, wird wohl nicht der Fall sein, aber man weiß ja nie...

    Gruß, Bernd

  • Hallo Bernd,

    danke für die Antwort. Ich habe halt zu wenig Erfahrung um das beurteilen zu können, wie widerstandsfähig ein AÜ ist, ich les nur immer "auf keinen Fall ohne Last betreiben, ganz schlimm". Dementsprechend habe ich da auch aufgepasst. Was die versehentliche Erdung einer Anodenleitung angeht, das habe ich gerade mal überprüft, kein Durchgang zu Masse gefunden. Ich werde morgen mal suchen, ob ich noch irgendwo einen habe. Wenn der Amp dann funktionieren sollte, verfestigt sich bei mir jedenfalls der Verdacht, dass der alte AÜ von Anfang an defekt war.

    Schönes Wochenende

    hp

  • Success! Ich habe einen passenden AÜ in einem alten Projekt gefunden, dort aus- und in den Amp eingebaut. Er läuft! Die Spannungen stimmen, der Sound ist zwar noch ein bischen kratzig und verrauscht, aber das läßt sich sicher in den Griff bekommen.

    Danke an alle für die Hilfe.

    Bis zum nächsten Mal

    hp

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