Hi,
nach längerer Abstinenz habe ich meine Effektsteuerung wieder aufgenommen.
Es geht darum, die Potis (und Relais) eines Analogeffekts zu ersetzen und verschiedene Sätze von Potistellungen als "Patches" abrufen zu können.
Ältere Threads waren:
Parameter- Steuerung für Effekt - Effektgeräte bauen - Das Musikding Forum
Digital gesteuertes FX - Interesse an einem Forumsprojekt? - Effektgeräte bauen - Das Musikding Forum
Über eine längere Analyse war ich zur Erkenntnis gelangt, dass die Verwendung von "Vactrols", d.h. LED und LDR die unschlagbar universelle Schnittstelle zu Analogeffekten ist. Relais kann man natürlich auch ansteuern.
Inzwischen bin ich (nach ESP32) wieder zurück beim Controllertyp "Teensy3.5/3.6/4.1".
Gründe:
- Anzahl Ports als schnelle PWM direkt verfügbar. 234kHz bei 8 bit. Die 234kHz lassen sich gut wegfiltern und bleiben unhörbar. Durch die Möglichkeit, Pinausgänge als "Opendrain" zu konfigurieren, braucht man jetzt nur noch einen Widerstand und einen Kondensator, die Diode entfällt.
- SD- Karten Halter eingebaut, damit kann auf der SD-Karte ein Konfigurationsfile liegen, das man als Textdatei bearbeiten kann und das enthält, wie Parameter heißen (z.B. "Gain" und an welchem Pin welcher LDR liegt.
Bei der Abfrage nach Interesse in 2019 wurde deutlich, dass eine Parameter-Steuerung erst so richtig interessant wird, wenn mehrere Effekte gemeinsam gesteuert werden können. (Immo wollte 24Potis+8Relais, wovor ich kapitulieren musste...) Die Midi-Verbindung ist der Schlüssel, das runterzubrechen in machbare Einzelprojekte. Deshalb habe ich jetzt Midi aufgenommen und diese Woche soweit kapiert, dass ich weitestgehend überzeugt bin, dass es machbar ist.
Wie man sieht, ist die Koppelung mit dem Effekt hardwareseitig recht simpel.
Der Son-Of-Ben ist über die "Freiluftverdrahtung" mit einem zusätzlichen Hardclipping ausgerüstet.
So sieht die Konfigurationsdatei für den Son of Ben aus:
\ cfx_para.f
5 to maxchan \ Number of used Hardware channels
\ Hardware-Channel-Nr (PinNr= ChannelNr + 2)
\ Conversion-Characteristic-Nr
\ Source- ParameterNr
0 0 1 SetChannel \ Drive neglog
1 1 3 SetChannel \ Bass poslin
2 2 4 SetChannel \ Treble neglin
3 3 0 SetChannel \ Volume poslin
4 posdig 2 SetChannel \ Hard Clip posdig
\ at Minimum
\ at Midpoint
\ at Max
\ Conversion-Characteristic-Nr
90 70 50 0 SetCharacteristic \ Drive was neglog
40 50 60 1 SetCharacteristic \ Bass poslin
75 60 45 2 SetCharacteristic \ Treble neglin
40 55 70 3 SetCharacteristic \ Volume poslin
0 50 99 4 SetCharacteristic \ Hard Clip digi
0 50 99 5 SetCharacteristic \ Linear for tryout
5 to maxpara \ There are 5 Parameters
\ Parameter-Names:
0 NamePara Volume
1 NamePara Drive
2 NamePara HdClp
3 NamePara Bass
4 NamePara Treble
\ Patch Names - Rest is "Pt-x"
0 NamePtch MUTE
1 NamePtch CLEAN
2 NamePtch FAT
3 NamePtch FUZZ
4 NamePtch OD
5 NamePtch LEAD
\ Write Patches into eeprom
0 to eeflag \ 0= do not write eeprom
\ Vol Drive H-Clp Bass Treble Number
0 10 0 80 80 0 patchset \ Mute
51 74 0 99 90 1 patchset \ Clean
36 95 1 99 90 2 patchset \ Fat
38 99 99 99 7 3 patchset \ Fuzz
34 98 0 1 40 4 patchset \ Overdrive
13 95 1 0 6 5 patchset \ Lead
\ Start clean
1 rptch setallpara
1 setecho
mtstart
Display More
Zunächst werden in Zeilen bis 23 die Hardware Verbindungen und deren Charakteristik definiert. Dann bis Z. 32 die Parameter und deren Namen, die auf dem Display erscheinen, festgelegt. (Das ist von den Hardware-Verbindungen getrennt, da man für echte Potis 2 LDRs braucht. Ich bin hier aber mit einzelverbindungen ausgekommen)
Ab Zeile 33 sind die Namen der Patches (Parameterkombinationen) festgelegt. Und ab 41 die Vorbelegung mit Parametern.
Ab Zeile 52 wird die ganze Sache gestartet.
In der Datei fehlen noch die Midi-Einstellungen.
(Das ist eigentlich ein Forth script, falls es jemanden interessiert. Das Backslash \ bedeutet, dass der Rest der Zeile Kommentar ist.)
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Ich denke darüber nach, ob ich vorprogrammierte Controller käuflich verfügbar machen soll. Doku wahrscheinlich auf Englisch für breitere Anwendung?
Hat jemand Interesse, das Konzept an einem überschaubaren (!!!) Effekt zu probieren?
Ich stelle mir im Moment vor, dass der/diejenige 2 gleiche Effekte aufbaut, zunächst mit Potis an Kabeln zur Funktionsprüfung. Eines davon schickt er mir und bekommt dafür von mir einen vorprogrammierten Controller im Austausch. Wir bauen dann parallel die Steuerung auf und bringen sie zum Laufen. Vorab brauche ich neben dem Effektvorschlag eine gute Beschreibung der gewünschten Eigenschaften. - Ein Kompressor vielleicht?
Gruß Christof