• Hilfe, hab hier ein komisches Phänomen mit Burr Browns OPA2134 und 1642. Beide sind laut Datenblatt Unity Gain stable aber aus irgendeinem Grund fängt der 2te OP bei hohen Frequenzen an zu schwingen. Invertierende Mixerstufe OP1 in nicht invertierenden Buffer OP2. Op1 stabil. Spannungsversorgung direkt am IC mit 100n gepuffert. Batteriebetrieb. Ausgang an OP2 mit 100 Ohm gegen Kapazität "geschirmt". WIESO?

  • Hallo,

    Warum schwingt, deiner Meinung nach, ausgerechnet der 2. OPV?

    Für eine Mischschaltung (Addier/Subtrahier-Schaltung) müsste es vom
    "Zusammenfluss" R5 und R15 an den nichtinvertierenden Eingang des
    ersten OPV und von dort mit einem einem Widerstand 100k gegen
    (Signal)masse (d.h. 4,5V) gehen. So wie in deiner Schaltung wird der
    Mittelwert der beiden Drainsignalspannung an die Sourcen zurückgekoppelt.
    Das allerdings könnte, wenn die Widerstände nicht so sind wie in der Schaltung,
    schwingen.

    Im Schaltplan sind einige Optionen eingebaut bzgl. Grenzfrequenzen, Feedback etc. Ich habe eine Platine nur mit dem nötigsten und dem IC bestückt zum testen. Trotzdem zeigt der IC das Verhalten.

    "Leiterplatte nur mit dem nötigsten" ist Glaskugel.

    Schöne Grüße

    Torsten

  • Hallo zusammen,
    Der 1. OP mischt die Signale als Ströme gegen den virtuellen Nullpunkt am invertierenden Eingang, das ist soweit auch üblich. Nur die Gegenkopplung via C4/R5 bzw. C15/R15 auf die Sourcen ist gefährlich. Das sollte wohl ein Bootstrapping werden? Aber doch besser nicht mit dem gemischten Signal, hier alleine auch schon wegen der Phasenverschiebungen. Die würde ich nicht bestücken und stattdessen über die Drainwiderstände die Verstärkung festlegen.
    Außerdem sollte der 2. OP eine Last bekommen (≈100k), gerade solche Sparsam-OPs arbeiten oft nicht gerne im Leerlauf.
    Generell ist es natürlich etwas schade, so einen rauscharmen und linearen OP hinter solchen FET-Eingangsstufen zu platzieren.
    Grüße, Loesti

  • Wow, Danke für die vielen Antworten.

    @Graue_Theorie: Weil ich mit dem Oszilloskop beide Ausgänge betrachten kann. Summierer ist schon richtig so, das andere ist Gegenkoppelung ( Versuch ). Wie gesagt auch nur mit der allernötigsten Bestückung für den IC tritt das Phänomen auf. Ich versuch gleich nochmal ein Bild zu machen.

    christof: Gegenkoppelung

    @Loesti: Der 2.OP kriegt ja ein Poti als Last. Zusätzliche Last hab ich auch schon probiert. Ich verstehe deine Bedenken wegen der Gegenkoppelung aber ich lote halt Sachen aus und das ist hier ja auch kein High Gain Scenario.
    Es geht mir bei dem OP speziell beim 1642 eigentlich um die Rail to Rail Möglichkeit da bei 9V halt irgenwann Schluss ist und das ganze soll ja kein Fuzz werden. Rail to Rail und ein moderner OP bringt da schon ordentlich was.
    Interessant ist halt, das mit TL072/082, LF412, NE5532 und LM4562 alles einwandfrei funzt. Beim 1642 setzt sich ab einer bestimmten Aussteuerung eine Resonanz auf den Scheitel die die Kurve deutlich verzerrt.
    Das ganze wie schon gesagt auch nur mit Minimalbeschaltung, d.h. keine Fets, nur IC und Strom...Kennst Du eine Alternative zum 1642 mit Rail to Rail ?

  • [Blockierte Grafik: https://postimg.cc/bshdjPtf]

    [Blockierte Grafik: https://postimg.cc/ZWYRCLHf]

    An alle die sich jetzt fragen was will der denn mit 50kHz in nem Basspreamp....Man siehts da einfach besser als bei 1 kHz...
    Das 2te Bild zeigt das grottige Overdriveverhalten wegen der Resonanz.
    Ich habe ja als allerletzte Idee den SMD 2 DIP Adapter in Verdacht. Gibts da Erfahrungen?

    P.S.: Die 2fache Verstärkung habe ich testweise eingebaut falls er doch nicht unity gain stable ist hat aber auch nix gebracht. Ist das gleiche Bild

  • Hallo,

    kein High Gain Scenario

    Der OP hat Leerlauf "nur" rund 120dB!

    Es geht mir bei dem OP speziell beim 1642 eigentlich um die Rail to Rail Möglichkeit da bei 9V halt irgenwann Schluss ist und das ganze soll ja kein Fuzz werden. Rail to Rail und ein moderner OP bringt da schon ordentlich was.
    Interessant ist halt, das mit TL072/082, LF412, NE5532 und LM4562 alles einwandfrei funzt. Beim 1642 setzt sich ab einer bestimmten Aussteuerung eine Resonanz auf den Scheitel die die Kurve deutlich verzerrt.

    "Rail to Rail" verleitet gern zu Sorglosigkeit. Irgendwo ist immer Schluß und im Bereich der Grenzen sind die Ergebnisse eben auch nicht immer zur Zufriedenheit. Pegelung und Limmitierung ist immer das A und O, dann kann man auch mit "Jelly Beans" wie NE5532 oder OP07 hervorragende Ergebnisse erzielen. Für höhere Anforderungen wird man sinnvollerweise zuvorderst an der Betriebsspannung ansetzen, also z.B. +/- 15V.

    An alle die sich jetzt fragen was will der denn mit 50kHz in nem Basspreamp....Man siehts da einfach besser als bei 1 kHz...

    Und was soll dann der einzelne Überschwinger mit ≈1MHz in nem Basspreamp genau stören?

    Das 2te Bild zeigt das grottige Overdriveverhalten wegen der Resonanz.

    Das sind die +/-4,5V-Rails, Stichworte: Pegel (s.o.), Sättigung.

    Ich habe ja als allerletzte Idee den SMD 2 DIP Adapter in Verdacht. Gibts da Erfahrungen?

    Ich würde auf C16 und R12 sowie C17 tippen. C16 hat als Keramiktyp im Nulldurchgang Nichtlinearitäten und zusätzlich mechanische Resonanzen, R12 hat eine parasitäre Induktivität und C17 macht im Layout eine Loop. Wenn Du das Ding unbedingt HF-fest bekommen willst, nehme für die 3 Bauteile SMD-Typen, diese direkt an die IC-Beinchen und für C16 einen Glimmer. Aber wozu?
    Gruß, Loesti

  • Hallo!

    Wow, Danke für die vielen Antworten.

    @Graue_Theorie: Weil ich mit dem Oszilloskop beide Ausgänge betrachten kann. Summierer ist schon richtig so, das andere ist Gegenkoppelung ( Versuch ). Wie gesagt auch nur mit der allernötigsten Bestückung für den IC tritt das Phänomen auf. Ich versuch gleich nochmal ein Bild zu machen.


    O.k., das ist partielles Überschwingen, da hatte ich jetzt was anderes vermutet. Da hab ich auch keine Ahnung und würde auch einfach nur ins Datenblatt schauen.

    Die JFETs werden schon über den Source-Widerstand gegengekoppelt (6,8k zu 2,7k) da bringt die
    Gegenkopplung 100k auf 2,7k nichts neues.

    Dazu: Die gleichsinnigen Drainspannungen werden mit OPV zusammenaddiert, d.h. mit dem Faktor 2 multipliziert;
    sinnvoller ist es m.E, R12 wesentlich kleiner zu machen, dann brauchst du u.U. auch keine Rail-to-Rail-OPV.

    Tut mir leid, das zweite Oszi-Bild sieht eher so aus, als wenn da ganz einfach was zerrt

    -- Bild 1: Eingang? 1,02V RMS , Ausgang 1,98V RMS, macht Verstärkung knapp 2 (1,96)

    -- Bild 2: Eingang? 1,71V RMS , mit Verstärkung 1,96 macht eigentlich Ausgang 3,3V RMS
    bzw. 9,4V ! Spitze-Spitze, gemessen wird aber nur 3,09V RMS bzw. 8,7V Spitze-Spitze

    Just my 2 cent

    Torsten

  • Muss doch nochmal nachfragen:
    Dieser 2. Opamp, ist denn von dem überhaupt ein Nutzen zu erwarten?
    Ich hätte jetzt gedacht, da es hier ja der selbe ist wie der vorhergehende und da dieser praktisch nicht belastet ist, entsteht kein Mehrwert?
    Gruß Christof

  • Hi Christof, Der 2. arbeitet ja als reiner Buffer, während der erste evtl. auch noch zur zusätzlichen Verstärkung benutzt werden könnte.
    Man könnte den auch weglassen und Strom sparen :) Ich habe den 1642 halt da gehabt und nicht gedacht das eine einfache Pufferstufe
    faxen macht.
    Gruss,
    Olaf

  • Wenn, dann In+ auf GND und Out auf In-, sonst kann der 2. OP nämlich trotzdem noch Faxen machen.
    Diese Audio-Dual-OPs mit MHz-Bandbreite sind eigentlich aber auch gar nicht für aufeinanderfolgende Stufen gedacht. Immerhin teilen sich beide die Stromzufuhr. Die sind eher etwas für symmetrische Stufen oder L/R-Audio.

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