Fremd-Einschaltplopp und Entkoppelungskondensator, AMZ JFET Buffer

  • Hallo zusammen,


    Da ich bei meinem Buffer (der ja gemäß hier einen 100R Widerstand 9v-seitig bekommen hat) irgendwie doch den Effekt eines Voltage-Sag hören konnte (speziell mit einem vorgelagerten Fuzz-Teil und vieeeel Bass) wollte ich mir einen anderen Buffer bauen... die Wahl viel auf einen AMZ Buffer (diese Variante mit Vr). Schnell gemacht und klingt erste Sahne... sobald bis ich das erste mal einen nachgelagerten Effekt angeschaltet habe..... * MEGA PLOPP!!! * und damit ging dann die Suche los... Was ich am Ende rausgefunden habe ist, dass diese Schaltung des Buffers bis +/- ca. 2v DC in das Audiosignal packt. Dieses passiert immer wenn man das Netzteil am Buffer einsteckt (+2v) oder entfernt (-2v) und fällt über den Zeitraum von ca. 30sek bis 1min auf 0v ab. Etwas überlegen... hin und her... rumprobieren... und ich habe den 10uF Elko am Ausgang als "Problemkind" ausgemacht... zum testen habe ich nochmal extern hinter den Buffer einen weiteren 10uf Elko probiert um schnell "umpolen zu können"... egal wie rum (war mit der Markierung unsicher, die sah ungewöhnlich aus), es half nichts... dann habe ich mal einen gewohnten 100nf Folienkondensantor probiert und siehe da, der nachgelagerte Effekt plöppt nicht mehr.


    So wie ich das verstanden haben, sorgt die DC Spannung welche aus dem Buffer "rauskam" dafür, dass die Eingangs. bzw. Ausgangskondensatoren der anderen Effektgeräte über deren Pulldowns entladen werden... daher beim anmachen der anderen Effekte das Plöppen.. Außerdem meine ich mich an die "Faustregel" zu erinnern, das ein Elko im Signalweg nicht viel verloren hat (es sei denn es sind spezielle Anwendungen).


    Jetzt meine Frage: Spricht etwas dagegen, denn Ausgangselko durch einen z.b. 470nf Folienkondensator zu ersetzen?


    Viele Grüße,
    anthony

  • hallo,


    wenn du hinter dem Elko einen 22K-Ohm Widerstand gegen Masse einfügst,
    dann sollte das Ploppen weg sein.
    Alternativ durch 470nF Folie ersetzen und einen 220K-Widerstand gegen Masse......


    Gruß , loco

    Hi Loco,


    Ich hatte testweise einen 1m Pulldown resistor hinter dem Kondensator verbaut, der exakt keinen Unterschied machte... Das Plöppen kommt ja auch nicht beim umschalten des Buffers, sondern beim umschalten von anderen Effekten... der Buffer hat gar keinen Schalter in meinem Fall...


    Was den Unterschied ausmachte war, dass der Folienkondensator den DC Anteil wegblockte und der Elko nicht.


    Viele Grüße,
    Anthony

  • hallo,


    1m = 1Megohm?


    Wenn dein Widerstand 1Megohm hatte , dann könnte der sogenannte Leckstrom
    des Elkos noch den DC-Offset verursacht haben . Bei Elkos musst du niederohmiger
    agieren.
    Ich persönlich bevorzuge Folienkondensatoren zur Kopplung, aber auch da sollte
    man den sogenannten Pulldown-Widerstand vorsehen.


    Gruß, loco

  • Hallo,

    Hi,


    ja, 1m = 1 megaohm :D


    ok.. scheint ja wirklich was dran zu sein.. jetzt wo du es sagst, fällt mir auch das erste mal der sehr klein Pulldown in einer anderen Pufferschaltung auf (1uf zu 100R)... komisch. Kannst du mir eine Erklärung geben, wieso dieser kleine Pulldown den Leckstrom "fern" hält? Das macht mir irgendwie Kopfschmerzen :D


    Und auch so.. ein so kleiner Widerstand an der Stelle zwischen Signal und Masse macht mir irgendwie Kopfschmerzen... sollte der nicht ganz schön klanglich was wegbrutzelnd?


    Der Bufferbausatz nimmt ja z.B. auf Folie mit 2,2M Pulldown...


    Nimmst du btw. eine Formel um den zu Berechnen oder sind das Bauchgefühlwerte?


    Viele Grüße,
    Anthony

  • Hallo,


    Super, Danke für den Link... Ich kann nicht behaupten, dass ich das alles verstehe, aber die anschaulichen Dinge bringen doch einiges rüber :D


    Da ich manchmal doch Glück bei der "Intuition" habe, sind bei meinem Eigenbau Sockel für einen Pulldown Widerstand eingebaut... somit werde ich hier erst einmal einen ca. 22k testen. Kann das allerdings erst nächsten Freitag machen :( Doofe Arbeitsreisen :(


    Sollte das nicht gehen (wobei ich dir natürlich glaube, dass es gehen wird :D), baue ich auf den 470nf Folienkondensator mit endsprechendem Pulldown um...


    Würdest du Eingangsseitig auch auf jeden Fall einen Pulldown einbauen, auch wenn hier IMMER direkt die Gitarre hängt und NIE etwas geschaltet wird?


    Viele Grüße,
    Anthony

  • Würdest du Eingangsseitig auch auf jeden Fall einen Pulldown einbauen, auch wenn hier IMMER direkt die Gitarre hängt und NIE etwas geschaltet wird?

    wenn du die (im Plan nicht eingezeichnete) Eingangsklinkenbuchse so beschaltest, das ohne
    angeschlossene Gitarre das "Kondensatorbein" auf Masse bezogen ist, dann kann der Pulldown
    dort entfallen.

  • Hallo,

    der Wert des Pulldown-Widerstands sollte so groß klein (editiert) wie möglich gewählt werden, da er dann den DC-offset schneller nach Masse ableitet.


    Begrenzt wird die Höhe des Werts davon, dass sich mit der C-R-(Kondensator-Widerstand-)Kombination ein Hochpassfilter ergibt.
    Setzt dieser nach der Formel für die Grenzfrequenz f = 1/(2 x pi x C x R) (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Hochpass#Hochpass_1._Ordnung ) zu hoch an, werden die tiefen Frequenzen im Tonsignal beschnitten - für Gitarristen naturgemäß ein kleineres Problem als für Bassisten.


    ... kannst ja mal mit verschiedenen Werten für C und R die Grenzfrequenzen berechnen!


    Gruß
    Ulrich

  • Hallo zusammen,


    Habe das jetzt mal mit einem 10k Pulldown probiert... 20er hatte ich nicht direkt an der Hand und da die Schaltung ja eigentlich eine Ausgangsimpedanz von <1k hat, sollte ein 10er ja recht gut sein...


    Funktioniert erstmal.. die DC Spannung beim Auf- bzw. Entladen des Elko liegt nur noch weniger als 1 sek bei Strom An/Aus an... das ist erstmal in Ordnung... Allerdings habe ich gemerkt, dass beim Unterbrechen der Ausgangsseitigen Leitung (z.B. durch Umschalten eines True Bypass gaaaaaaanz kurz wieder ein Ent- bzw. Laden des Elko stattfindet wodurch immer so zwischen 0.05V und 0.1V Spitzen entstehen. Das ist zwar nicht mehr lauter hörbar als ein True Bypass-Geräusch.. aber ich weiß, dass es da ist! Placebo :D


    Ich glaube wenn ich Lust hab (wollte dieses WE irgendwie nicht basteln sondern nur spielen :D) bau ich das Ding dich einmal auf einen Ausgangs-Folie-Kondensator um (der passt gerade nicht perfekt aufs Streifenraster und das geht ja mal gaaaarnicht :D)... damit ist dann kein messbarer DC mehr "übrig". Oder ich bau das direkt auf die Buffer-Platine... sollte ja gehen.. man muss nur die Referenzspannung "extern" erzeugen...


    Edit: Mein Maxon OD-9 verhält sich übrigens ähnlich... naja.. auf der Fensterbank liegt ja schon die fertig bestückte Screamer Platine :D


    Edit2: OMG... geht eigentlich noch jemandem die "neue" Rechtschreibverchlimmbesserung bei "el Capitan" so auf den Sack?!?


    Viele Grüße,
    Anthony

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