Von welchem Fender Amp wurde der Cleankanal des A15 abgeleitet?

  • Der Titel sagt es ja:

    Von welchem Fender Amp wurde der Cleankanal des A15 abgeleitet? In der Anleitung steht als Verweis nur "Brownface", ich überblicke aber nur ansatzweise, welche Amps es in diesem Outfit gab...
    Und haben die Änderungen im Tonestack beim Mk2 auch irgendeinen Bezug zu einem historischen Vorbild?

  • Gemeint war der erster Brownface Bandmaster 6g7, die gleiche Klangregelung hat auch der Pro 6g5.
    Viele Amps dieser Generation haben aber schon die Variante, die beim Bandmaster nach sehr kurzer Bauzeit auch eingeführt wurde als 6g7-a.

    Was zeichnet die Version im 6g7 im direkten Vergleich aus, warum wurde die gewählt?

    Kann jemand den Regelbereich simulieren? Mir fehlt dazu die passende Software. Interessant wären 6g7 und 6g7-a im direkten Vergleich, evtl noch das gängige Blackface Tonestack ab763 dazu...

    Grüße, Immo

  • Ich habe damals eine passende 2-Band Klangregelung für den Clean-Kanal gesucht und fand den Brownface immer schon besser als einen Blackface wenn es etwas angezerrt sein darf. Ich habe die auch mal simuliert, habe das aber gerade auf die Schnelle nicht gefunden. Ich hatte in Erinnerung, dass man die mit dem TSC von Duncan Munro simulieren kann, da ist aber von Fender nur die 3-Band vom Blackface drin :(
    Gruß,
    Martin

  • und fand den Brownface immer schon besser als einen Blackface wenn es etwas angezerrt sein darf.

    Geht mir auch so, wenn ich mal Gelegenheit habe, den A15 aufzureißen. Ich muss dem mal ein Mastervolume verpassen, weiß bloß noch nicht, welches...
    Wenn dir die Simulation mal wieder begegnet, würde sie mich interessieren!

    Grüße, Immo

  • Ich verstehe dieses Tonestack nicht wirklich... Könnte man einen Mittenregler ergänzen? ZB 25k Poti statt dem 10k nach Masse?
    http://ampwares.com/schematics/pro_6g5.pdf

    Das hier müsste die frühe Version mit dem gleichen Tone Stack wie der A15 sein, oder? Das Teil klingt verdammt genial!

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    Einmal editiert, zuletzt von roseblood11 (27. Februar 2017 um 20:53)

  • Hallo allerseits,


    anbei ein paar Simulation, gefunden und nachgearbeitet
    6g7, 6g7a und Blackface.


    Fangen wir mit der Brownface-Klangregelung an:


    (Dateien klangregelg_6g7... )


    In der Extremposition Bass=0 entsteht am unteren Ende des
    Höhenreglers ein Spannnungsteiler
    R6/R12 (C2 wird kurzgeschlossen), zwischen Eingang (=1)
    und Spannungsteiler (=1/11) kann dann der Höhenregler mit
    Schnittfrequenz 2,5kHz Höhen einblenden.


    In der Extremposition Bass=1 entsteht am unteren Ende des
    Höhenreglers ein Tiefpass aus dem Spannungsteiler R6 und R9
    (Teiler 5:7, Ausgangswiderstand 100k||250k --> 70k) und C2 -->
    200 Hz. Auch hier kann der Höhenregler zwischen Tiefpass und
    Eingang hin- und herblenden.


    Ein Mittenregler funktioniert hier nicht. Das Hochnehmen des
    Tonestacks wie bei Mesa Boogie (Boost) auch nicht.


    Der Mittenregler funktioniert erst im klassischen
    Blackface-Tonestack,


    (Dateien tonestack ... )


    da er hier den Tiefpass des Bassreglers
    entschärft bzw. anhebt. D.h., den Tiefpass über den
    100k-Widerstand, den unteren Kondensator, einstellbar
    kurzgeschlossen über den Bassregler gibt es hier
    auch, aber je größer der Widerstand des Mittenreglers ist,
    desto mehr Mitten bleiben noch übrig.


    Die Erweiterung im 6g7a ermöglicht, noch einen Tiefpass
    für die Höhen einzusetzen.


    Klanglich scheint der Unterschied darin zu liegen, dass das
    Blackface-Tonestack in vielen Einstellungen ein Mittenloch
    produziert, das für einen schönen und charakteristischen
    Cleansound sorgt, aber bei Overdrive nicht unbedingt
    vorteilhaft ist?
    Vielleicht zu viel "Glanz" und zu wenig "Fleisch".


    Zu den Simulationen: Für die Log.Pots wurde eine Mittelstellung
    (12Uhr) von etwa 1/7 bis 1/8 (d.h. 0,13) angenommen.
    Den angezapften Höhenregler habe ich in 2 Schaltkreisen
    und mit einem linearen Höhenregler simuliert (8 Stufen oberer
    Teil, 2 Stufen unterer Teil). Ansonsten zu jedem simulierten
    Regler die anderen etwa in Mittenstellung.


    Zu den Mittenklängen wäre allerdings noch zu ergänzen, dass hier auch
    die Endstufe und das Maß der Gegenkopplung eine Rolle spielt -- ältere
    (Tweed)-Amps haben oft in der Klangregelung (wenn es überhaupt eine gibt)
    keine Mittenabsenkung etc. aber dafür eine kaum gegengekoppelte Endstufe,
    d.h. mehr Bässe und Höhen, Blackface-Amps, wie gesagt, das Mittenloch,
    aber eine eher straffe Endstufe.


    Hope that helps.


    Torsten

  • Das hilft sehr, danke!

    Und es bestätigt den Eindruck, dass die älteste Version sich für angezerrtes besonders gut eignet. Ein Marshall-Tonestack sieht ja "untenrum" recht ähnlich aus.

    Ich hab mal versucht, mit Duncan TSC das Blackface-Tonestack etwas anzubräunen:

    Werde es so (und evtl. dem zusätzlichen Tiefpass des 6g7-a, aber abtrennbar) in meinem TrainVibroDeluxeWreck-Verschnitt mal ausprobieren, vermute aber, dass es am Ende doch etwas mehr Bass werden wird, damit der dicke Cleansound nicht leidet.

    Grüße, Immo

  • Hallo Torsten,

    kannst du bitte die Werte aus diesem Bild mal in deine Simulation des 6g7-a einsetzen? So im Duncan TSC verhält sich diese Variante sehr interessant, ich würde aber gerne mal sehen, was der zusätzliche Tiefpass bewirkt.
    Alle Potis log, mit 15% bei Mittelstellung (wie die Alphas hier im Shop)...


    Grüße, Immo

  • Hallo Torsten,

    kannst du bitte die Werte aus diesem Bild mal in deine Simulation des 6g7-a einsetzen? So im Duncan TSC verhält sich diese Variante sehr interessant, ich würde aber gerne mal sehen, was der zusätzliche Tiefpass bewirkt.
    Alle Potis log, mit 15% bei Mittelstellung (wie die Alphas hier im Shop)...


    Grüße, Immo

    Hallo Immo,

    Aus dem Liniengewirr werde ich nicht so ganz schlau,
    ich nehme an, es geht um die angegebene Schaltung
    mit den Werten Bass~=22%, Mitten~=52% und Höhen=100%?

    anbei noch einmal die Screenshots; ich habe das übrigens
    mit einer "gefühlt" 20 Jahre alten Studentenversion 9.1? von PSPICE
    gemacht, die kann man sich, glaube ich, auch herunterladen.

    Ach so, die Werte 0.22 und 0,52 sind jeweils in die Potieinstellungen
    eingefügt und im Diagramm etwas fetter gemacht.

    Zu dem Tiefpassam Treble-Regler hatte ich in dem anderen
    Vibro-Thread schon was geschrieben, die Simulationsergebnisse
    bestätigen das auch.

    Gruß

    Torsten

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