Kurze Frage - Kurze Antwort! Festgenagelt!

  • Hi Simon,

    Das Problem ist, dass ich bei vielen Effekten - vor allem overdrives - den Level regler kaum so weit herab regeln kann, dass der Level bei eingeschaltetem Gerät nicht exorbitant lauter ist als im Bypass.

    wenn du sagst, dass es hauptsächlich Overdrives betrifft, dann kann das durchaus sein. Du spielst deinen Amp komplett clean nehme ich an? Denn dann kommt das Thema Kompression stark zum tragen bei Overdrives. Die Peaklautstärke ist u.U. sogar deutlich niedriger als beim cleanen Amp, durch die Kompression kann dir insgesamt das verzerrte Signal aber deutlich lauter erscheinen. Einen guten Booster zu haben ist immer ne gute Sache, ausprobieren schadet sicher nicht.

    Das mit dem Sweetspot hinsichtlich Volume bei Overdrive verstehe ich allerdings nicht. Das Volumepoti sitzt i.d.R. ja ganz am Ausgang als Spannungsteiler gegen Ground. Wie soll da ein "Sweetspot" entstehen?

    Lieben Gruß,

    Max <3

    "Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann."
    - Antoine de Saint-Exupéry

  • Du spielst deinen Amp komplett clean nehme ich an?

    Ich möchte ihn zumindest in brauchbarer lautstärke auch komplett clean haben können. Wenn das gegeben ist, dann kommt etwas drive dazu (von song zu song unterschiedlich).

    Kompression ist ja auch noch ne sache. Ich hab nen gut funktionierenden engineers thumb als kompressor (aktuell nicht im setup). Aber ich will natürlich auch nicht alles was clean ist komprimieren. Das ganze umgeschalte nervt. Ich hab das gefühl viel zu kompliziert zu denken.

    Das mit dem Sweetspot hinsichtlich Volume bei Overdrive verstehe ich allerdings nicht. Das Volumepoti sitzt i.d.R. ja ganz am Ausgang als Spannungsteiler gegen Ground. Wie soll da ein "Sweetspot" entstehen?

    Das hängt vermutlich davon ab, ob die Regelung passiv oder aktiv ist. Wenn ich an passive Regelung denke, dann schluckt ein hoher Widerstand meist auch höhen.

    Ich werde zunächst erstmal die trimmer in den pedalen begutachten. Vielleicht ist mir damit ja schon etwas geholfen.

  • Kompression ist ja auch noch ne sache. Ich hab nen gut funktionierenden engineers thumb als kompressor (aktuell nicht im setup). Aber ich will natürlich auch nicht alles was clean ist komprimieren. Das ganze umgeschalte nervt. Ich hab das gefühl viel zu kompliziert zu denken.

    Ich spiele seit 2 Jahren mit mit dem Comp immer an. Keeley Compressor Plus oder einen optischen Mooer Yellow Comp. Comp mit Blend-Regler oder optischer Compressor funktionieren für mich besser. Boss CS3 geht auch gerade noch, wenn man den Attack weit aufdreht. Ein Dynacomp o. ä. funktioniert für mich nicht, da ist zu viel Squish drin. Die Kiste ist aber eher subtil eingestellt. Ich habe gemerkt, dass es die nachgeschalteten OD-Pedale etwas smoother macht und diese nicht so rumbröseln. Das Ganze trägt einen mehr und es fühlt sich schöner an. Ich finde den Ton auch dynamischer, gerade das Arbeiten mit dem Vol-Poti an der Gitarre funktioniert besser. Ist natürlich auch eine Gratwanderung, das kann je nach Einstellung auch völlig in die Hose gehen.

    Gruß

    Gerhard

  • Ich spiele seit 2 Jahren mit mit dem Comp immer an. Keeley Compressor Plus oder einen optischen Mooer Yellow Comp. Comp mit Blend-Regler oder optischer Compressor funktionieren für mich besser. Boss CS3 geht auch gerade noch, wenn man den Attack weit aufdreht. Ein Dynacomp o. ä. funktioniert für mich nicht, da ist zu viel Squish drin.

    Ich hab im moment nur den engineer. Aber der kann meiner meinung nach von bis.

    Die Kiste ist aber eher subtil eingestellt.

    Ich finde es unglaublich schwierig kompressoren einzustellen (gerade der engineer hat auch noch so viele parameter). Das jetzt subtil aber gut zu machen ist dann ne besondere herausforderung der ich mich kaum gewachsen fühle. Vielleicht muss ich etwas objektiver mit audio-dateien und aufnahmen arbeiten um wirklich zu sehen, dass ich nur die peaks leicht beschneide.

    Ich habe gemerkt, dass es die nachgeschalteten OD-Pedale etwas smoother macht und diese nicht so rumbröseln. Das Ganze trägt einen mehr und es fühlt sich schöner an.

    Ich bin mir nicht ganz sicher was du meinst. Ich stelle mir aber eigentlich vor, dass genau das was ich gern vom OD habe wegbricht :/

    Ein dezentes OD soll für mich gern genau die kontur bringen, die neue Gitarrensaiten noch haben und die dann dort nach einer Stunde spielen langsam verschwindet.

    Ich finde den Ton auch dynamischer, gerade das Arbeiten mit dem Vol-Poti an der Gitarre funktioniert besser.

    Arbeit mit Vol-Poti ist super. Da frag ich mich aber, wo in deiner signal-chain du den kompressor hast. Erst hinter dem OD?

    Ist natürlich auch eine Gratwanderung, das kann je nach Einstellung auch völlig in die Hose gehen.

    Klar. Wobei das 'in die Hose gehen' dann das ist was eigentlich den effekt eines kompressors ausmacht. Ist halt immer die frage ob man den kompressor hören soll oder nicht.

  • Hi Simon,

    Ich finde es unglaublich schwierig kompressoren einzustellen (gerade der engineer hat auch noch so viele parameter). Das jetzt subtil aber gut zu machen ist dann ne besondere herausforderung der ich mich kaum gewachsen fühle. Vielleicht muss ich etwas objektiver mit audio-dateien und aufnahmen arbeiten um wirklich zu sehen, dass ich nur die peaks leicht beschneide

    Das ist ich auch schwierig, besonders, wenn man verschiedene Klampfen spielt. "Optisch" an die Sache ran zu gehen hilft manchmal im Mixingkontext, kannst du probieren. Wobei es beim Spielen mit Kompressor im Gegensatz zur Nachbearbeitung mit dem Kompressor ja deutlich um das Feeling geht. Trau deinen Ohren und dem Spielgefühl.

    Ein dezentes OD soll für mich gern genau die kontur bringen, die neue Gitarrensaiten noch haben und die dann dort nach einer Stunde spielen langsam verschwindet

    Interessanter Einsatzzweck, allerdings machen meiner Erfahrung nach Booster diesen Job besser. Diese Prise "Gewürz" oder "Glitzer", mal bildlich gesprochen. Dann wäre der Katana vielleicht genau das richtige für dich. Der ist mMn ausgezeichnet als "immer an" Effekt, gerade mit Strats.

    Lieben Gruß,

    Max

    "Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann."
    - Antoine de Saint-Exupéry

  • Interessanter Einsatzzweck, allerdings machen meiner Erfahrung nach Booster diesen Job besser. Diese Prise "Gewürz" oder "Glitzer", mal bildlich gesprochen. Dann wäre der Katana vielleicht genau das richtige für dich. Der ist mMn ausgezeichnet als "immer an" Effekt, gerade mit Strats.

    Also exakt für diesen einsatzzweck habe ich ggf. nen TC Electronic spark. Der ist ideal dafür. In dem geschriebenen kontext meinte ich quasi das und ne prise mehr, wenn es dann nach OD klingen soll. Aber eben im selben frequenzbereich. Und da kann ich mir vorstellen, dass einige das als 'bröseln' bezeichnen ^^

    Edit:

    Auf meinem Board will ich eigentlich ein Diabolo für ein bischen OD und ein Browneye für etwas mehr OD. Wenn jetzt noch ein allways-on davor kommt ist das okay aber natürlich nutze ich den Platz auch gern anderweitig.

  • Dann kann ich trotzdem nochmal den Katana empfehlen. Der hat nen schaltbaren Gainboost, wodurch er von nem ziemlichen klaren Boost zu nem leicht dreckigen Boost/OD wird. Leg ihn auf nen Fußschalter anstatt auf den Kippschalter und du hast beides. Was auch ne Idee wäre ist das Stacking von zwei Boostern. Dadurch bekommst du quasi ein OD. Die beiden besten Booster, die ich gebaut habe sind der Katana und der AMZ Mini Booster. Beide klingen großartig, aber anders. Der Katana eher "glitzernd", der Mini Booster gibt eher so nen dicken Schnack auf den Anschlag. Klingen auch zusammen sehr gut. Du könntest beide auch in ein Gehäuse packen. Kann wirklich nur empfehlen, die mal zu checken!

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    - Antoine de Saint-Exupéry

  • Klingt nach der beschreibung des Okko Diabolo :)

    Aber den gedanken mehrere brauchbare ODs in ein gehäuse zu pflanzen werde ich mal im Kopf behalten. Spätestens wenn mir der Platz auf dem Board ausgeht.

  • Das Zusammenpacken mehrerer Schaltungen in ein Gehäuse macht für mich persönlich nur dann Sinn, wenn beide so gut miteinander harmonieren, dass man sie immer beisammen haben will, immer oder sehr häufig einen der beiden verwendet oder sie so aufeinander abstimmt, dass man stackt. Im Fall von Katana und Mini Booster hatte ich das aber auch schon überlegt.

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    - Antoine de Saint-Exupéry

  • Der Katana ist von Keeley, da gibt es viel auf YouTube. Der Mini Booster ist ein DIY-Gewächs von Jack Orman. Dieser hat die mu-Amp-Schaltung mit JFETs aus der Versenkung geholt und wieder in die Gitarrenelektronik eingeführt, kann man sagen. Seitdem er den Mini Booster vorgestellt hatte gab es mehr und mehr Schaltungen, die dieses Prinzip verwendet haben. Erfunden hat er die Schaltung nicht, aber wieder vorgestellt, wenn man so will. Da es ein DIY-Ding ist findet man nur Mülldemos dazu. Ist aber schnell aufgebaut. Ich hab meinen Katana und Mini Booster allerdings verschenkt, sonst hätte ich sie dir mal zugeschickt. Katana gibt's im Shop, Mini Booster nicht.

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  • Ein log statt Lin Vol poti wäre wohl nützlich.

    Da der trimmer beim browneye nicht weiter hilft (wenn ich pegel angleiche dann entfällt der OD...) werde ich das probieren.

  • Sooo. Ein 50k Log hab ich leider nicht da. Und ich 100k Log bringt nicht genug. Insofern hab ich jetzt GND und mittelpin des Volume-Pot mit nem 10k Widerstand überbrückt.

    Die 10k für 50k lin ergeben sich aus dem 22k für 100k lin beispiel in https://sound-au.com/pots.htm#chg-law

    Das Ergebnis gefällt mir ziemlich gut. bei ca. 40% hab ich nun etwa den selben pegel wie auf Bypass.

  • Arbeit mit Vol-Poti ist super. Da frag ich mich aber, wo in deiner signal-chain du den kompressor hast. Erst hinter dem OD?

    Ganz vorne.

    Ich finde es unglaublich schwierig kompressoren einzustellen (gerade der engineer hat auch noch so viele parameter). Das jetzt subtil aber gut zu machen ist dann ne besondere herausforderung der ich mich kaum gewachsen fühle. Vielleicht muss ich etwas objektiver mit audio-dateien und aufnahmen arbeiten um wirklich zu sehen, dass ich nur die peaks leicht beschneide.

    Das ist dann nicht der richtige Comp für Dich. Vielleicht ist ein Compressor auch generell nix für Dich. Du kannst den nicht einfach anschalten und einstellen bis es passt, da muss auch am Amp der Sound dazu passen. Ich spiele viel Clean und leichten Fender-Crunch und wenn verzerrt, dann eher Richtung Boogie MKII mit weniger Gain aber viel Mitten. Und fast nur Single Coil mit Tele oder Strat. Marshall-HIghgain ist nicht so meins.

    Ich bin mir nicht ganz sicher was du meinst. Ich stelle mir aber eigentlich vor, dass genau das was ich gern vom OD habe wegbricht :/

    Ein dezentes OD soll für mich gern genau die kontur bringen, die neue Gitarrensaiten noch haben und die dann dort nach einer Stunde spielen langsam verschwindet.

    Alle OD-Pedale bröseln mehr oder weniger, wenn man sie vor einem straff clean eingestellten Amp spielt (z. B. Roland JC). Damit meine ich jetzt keine Transistorsäge, sondern einfach ein gewisses Einbrechen in der Ausklingphase. Mit Humbuckern ist das nicht ganz so schlimm, aber mit Single Coils fühlt sich das einfach blöd an. Man könnte auch den Gain höher drehen, dann wird das auch besser, aber genau das will ich nicht. Der Compressor macht das Ganze halt einfach smoother.

    Cheers

    Gerhard

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